Willi Ellenberger wurde am 18.05.1933 in Frankfurt-Nied geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung machte er berufliche Karriere bei den Farbwerken Hoechst, wo er es zum Abteilungsleiter brachte. Mit seiner Frau Hilde verband ihn eine langjährige Ehe, aus der eine Tochter hervorging.

Für den Schachclub König Nied hat er sich von Anfang an eingesetzt. 1961 gründete er mit vier weiteren Schachfreunden den Verein, dem er mit viel Engagement und Enthusiasmus einen Großteil seiner Freizeit opferte. Eigentlich war es kein Opfer, denn er war immer mit Begeisterung dabei. Von 1962 bis 1982 war er 1. Vorsitzender des Vereins, dessen Aufbau er maßgeblich gestaltete. Dabei richtete er sein Augenmerk nicht allein auf die 64 Felder des Schachbretts und die sportliche Förderung der Aktiven, sondern kümmerte sich ebenso um gesellige und gesellschaftliche Belange und bezog Angehörige und Freunde der Mitglieder mit ein. Durch seine unermüdlichen Aktivitäten und Initiativen hat er den Verein geprägt wie kein anderer. Natürlich schlug er auch am Bett eine scharfe Klinge. So war er vierfacher Vereinsmeister, zweifacher Vereinspokalsieger, fünffacher Vereinsblitzmeister und war in seiner aktiven Zeit Stammspieler der ersten Mannschaft.

Darüber hinaus engagierte sich Willi Ellenberger auch auf überregionaler Ebene. Er war im Vorstand der Main-Taunus-Schachvereinigung wie auch des Vereinsrings Nied tätig. Für den Hessischen Schachverband leitete er die Passstelle, bekleidete die Ämter des HSV-Jugendleiters und HSV-Schatzmeisters und organisierte als Turnierleiter die Hessenmeisterschaften 1964 und 1965. Für seine Verdienste wurde ihm 1967 die goldene Ehrennadel des HSV verliehen.

Nach zwanzigjähriger Amtszeit gab er 1982 das Amt des 1. Vorsitzenden des SC König Nied ab. Für seine Verdienste wurde er mit der goldenen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet und die Mitgliederversammlung wählte ihn zum Ehrenvorsitzenden. Darüber hinaus erhielt er den Ehrenbrief des Landes Hessen 1982.

Ein einziger kleiner Makel bleibt an ihm hängen, den wir Frankfurter aber großzügig übersehen: er war Fan von Kickers Offenbach.

In seinen letzten Jahren hat er sich gesundheitsbedingt vom aktiven Schach zurückgezogen, blieb seinem Verein aber immer verbunden und stand ihm mit Rat und Tat und seinen Erfahrungen zur Seite. Am 04.04.2004 starb er nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren. Der Verein, dessen Kopf, Herz und Seele er lange Zeit war, vermisst ihn. Mit dem Willi-Ellenberger-Gedenkturnier wollen wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren.